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Hoch hinaus am Ende der vierten Klasse


Statt Mathematik und Deutsch stand für die vierten Klassen der Auerbacher Grundschule vergangene Woche ein ganz besonderer Ausflug auf dem Stundenplan: ein Besuch auf dem Kirchturm der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer. Die Kinder durften dabei nicht nur 193 Stufen erklimmen, sondern auch lebendige Stadtgeschichte hautnah erleben. Der Weg nach oben war zwar stufenreich, aber lohnenswert: Vom Turm aus bot sich den Kindern ein beeindruckender Blick über die Altstadt von Auerbach. Für viele Kinder war es das erste Mal, dass sie den Turm überhaupt bestiegen hatten – trotz täglichem Blick darauf auf dem Schulweg. Einige entdeckten sogar ihr eigenes Zuhause von oben. Fröhliche Kinderschreie hörte man bis zur Grundschule. Begleitet wurden die Klassen von ihren Lehrerinnen sowie Thomas Kormann, der mit viel Engagement und Witz durch die Geschichte des Turms führte. Dabei erfuhren die Kinder Spannendes über die Türmerwohnung, die noch bis ins 20. Jahrhundert bewohnt war – ohne Strom oder Wasser.
Besonders fasziniert waren die Schülerinnen und Schüler von den alten Glocken und der Geschichte des großen Stadtbrands im Jahr 1868, bei dem vier Feuerwehrleute ums Leben kamen. Beim Aufstieg der 4b ertönte die Glocke, um für die Viertelstunde zu läuten und beeindruckte die Kinder durch die enorme Lautstärke, wenn man sie im Glockenstuhl hört. Auf den Glockenschlag am Freitag um 9.30 Uhr warteten die Kinder der 4a vergeblich. Dafür dröhnte es umso lauter in den Ohren, als sich um 10 Uhr endlich diverse Klöppel in Bewegung setzten.
Ein weiteres Highlight war der Dachboden der katholischen Kirche. Die verschiedenen Ebenen samt faszinierender Holzkonstruktion warfen nochmal ein neues Licht auf das Gebetshaus. Thomas Kormann konnte den Kindern auf beeindruckende Weise zeigen, wie viel Geschichte in ihrem Heimatort steckt. Der Kirchturm in Auerbach – ein Ort, an dem Vergangenheit, Architektur und Ausblick zusammenkommen.

21. Juli 2025